Abenteuer Natur / Ranger

Abenteuer Natur: Altenau-Ranger im Schulwald Ritterholz

Seit  16 Jahren ist das Projekt Abenteuer Natur ein Markenzeichen der Sekundarschule Borchen. Durch die aktive Zusammenarbeit mit dem Regionalforstamt Hochstift ist es zugleich ein Musterbeispiel für eine lebendige Kooperation mit einem außerschulischen Partner.

Kernstück des Projektes ist dabei der 75 ha große Schulwald Ritterholz sowie eine 3 ha große ökologisch wertvolle Streuobstwiese innerhalb des Forstbetriebsbezirkes Gellinghausen.  Beide Bereiche stehen unseren Schülerinnen und Schülern ganzjährig als außerschulischer Lernort zur Verfügung.

Die Bedeutung als außerschulischer Lernort

Unser Schulwald ist ein idealer außerschulischer Lernort für die Fächer Arbeitslehre Technik, Biologie, Erdkunde, Geschichte und Gesellschaftslehre. Hierzu bieten wir vielfältige Lernmodule an:

  • Arbeitslehre Technik: Vom Baum zum Holzprodukt (Jg. 6)
  • Biologie: Lebensraum Wald (Jg. 6), Welt im Winter (Jg. 6)
  • Erdkunde: Kompass und Himmelsrichtungen (Jg. 5)
  • Geschichte: Experimentelle Archäologie (Jg. 6)
  • Gesellschaftslehre: Bodenkunde (Jg. 7)

Abseits unserer herkömmlichen Unterrichtsfächer bietet unser Schulwald eine Fülle weiterer Möglichkeiten, die ihn als Lernort interessant machen. Für die Jahrgangsstufe 5 steht in der Einführungsphase verpflichtend ein Waldtag auf dem Stundenplan, an dem spielerisch in der Natur Teambildungsprozesse mit den neuen Klassen durchlaufen werden.  Erlebnispädagogisch geleitete Programme zum sozialen Training werden regelmäßig von allen Klassen unserer Schule im Ritterholz durchgeführt. Angebote zur Bewegungs- und Gesundheitserziehung runden unsere Waldprogramme ab. Ein Musterbeispiel hierfür ist unser Barfußpfad.

Die Altenau-Ranger

Eine Besonderheit des Projektes Abenteuer Natur ist unsere Altenau-Ranger-Gruppe. Diese Gruppe ist ab Klasse 9 durchgängig im Ergänzungsunterricht angesiedelt und wird durch aufeinander aufbauende Lernmodule bis in die Jahrgangsstufe 10 hochgezogen. Durch den frühzeiteigen Kontakt mit dem Schulwald bereits ab Klasse 5 betreiben wir gleichzeitig aktive Nachwuchswerbung für unsere Ranger.

Die Lehrpläne dieses Ergänzungsunterrichtes orientieren sich an der Berufsausbildung zum Geprüften Natur- und Landschaftspfleger (GNL), dem einzigen nichtakademischen Naturschutzberuf in Deutschland. Nach internationalem Vorbild hat sich für diesen Beruf auch die Bezeichnung Ranger durchgesetzt.

Entsprechend dem Berufsbild des GNL stehen dessen vier wesentliche Aufgabenbereiche im Mittelpunkt des Unterrichtes für die Altenau-Ranger:

  1. Ökologie: Flora und Fauna des Schulwaldes, Biodiversität oder Symbiosen werden untersucht und anhand praktischer Beispiele im Schulwald erläutert.
  2. Öffentlichkeitsarbeit: Der GNL gilt als Mittler zwischen Mensch und Natur. Die Altenau-Ranger gestalten Vorträge oder Walderlebnistage und geben ihr Wissen nach dem Motto „Schüler unterrichten Schüler“ an Besucher des Schulwaldes weiter. Zu diesem Kreis zählen neben Borchener Sekundarschülern regelmäßig auch Klassen externer Schulen, Studierende und Lehrerkollegien.
  3. Praktische Landschaftspflege: Ganzjährige Pflege der Streuobstwiesenflächen und des Walderlebnispfades im Schulwald (Gehölzschnitt, Neuanpflanzungen, Mahd, Bau von Erholungseinrichtungen, Artenschutzmaßnahmen).
  4. Wirtschaft/Soziales/Recht: Arbeitsschutz und -sicherheit, Kalkulation von Landschaftspflegemaßnahmen, Einwerben von Fördergeldern, Vermarktung von Brennholz, das bei Landschaftspflegemaßnahmen anfällt.

Der berufliche Hintergrund unseres Projektbeauftragten bürgt für eine hohe Qualität. Projektleiter Volker Wascher verfügt über die Berufsausbildung zum Geprüften Natur- und Landschaftspfleger und gilt damit als echter Ranger. Das ist so deutschlandweit bisher an keiner weiteren Schule zu finden.

Lebendige Kooperationen

Seit Beginn wird unser Projekt Abenteuer Natur mit dem Landesbetrieb Wald und Holz gemeinsam getragen. Eine unbürokratische gegenseitige Unterstützung (Personal, Werkzeug, Material) sowie eine enge Abstimmung gehören zum Alltagsgeschäft und sind in einem Kooperationsvertrag unter Einbeziehung der Bezirksregierung Detmold und der Zentrale des Landesbetriebes Wald und Holz in Münster festgeschrieben.

Darüber hinaus besteht im Rahmen des Projektes eine enge Zusammenarbeit mit dem Bauhof der Gemeinde Borchen.