Draußenlernen an der Sekundarschule

Lumbricus der Umweltbus in Borchen
Schon seit 1992 betreibt die Natur- und Umweltschutzakademie (NUA) des Landes Norhrein-Westfalen den Umweltbus Lumbricus. Als kostenloses Angebot für die Bildung für nachhaltige Entwicklung kann er beim NUA-Standort Recklinghausen angefordert werden und steuert von dort aus als rollendes Klassenzimmer für den naturwissenschaftlichen Unterricht Standorte in ganz NRW an. Jüngst war der Lumbricus für die Schule an der Altenau im Einsatz.

Für einen spannenden Schulvormittag haben jetzt die Schülerinnen und Schüler des Wahlpflichtkurses Naturwissenschaften aus der Jahrgangsstufe 7 der Sekundarschule Borchen ihr Klassenzimmer mit der freien Natur vertauscht. Gemeinsam mit Lehrerin Tanja Hollenbach-Schäfers verlegten sie ihren Unterricht auf die Streuobstwiese beim Forsthaus in Gellinghausen um dort mit Unterstützung des Lumbricus die Besonderheiten des Bodens im Altenautal zu untersuchen.

Vor der Ausbildungswerkstatt für die angehenden Forstwirte des Regionalforstamtes Hochstift warteten schon Regina von Oldenburg und Matthias Nisbach von der NUA mit ihrem Lumbricus-Umweltbus auf die Jungen und Mädchen des Naturwissenschaftskurses. Nach einer kurzen Vorstellung der beeindruckenden Nutzungsmöglichkeiten des Umweltbusses startete das NUA-Team danach mit den eigentlichen Arbeitsaufträgen für die Schülerinnen und Schüler. Es galt, die die verschiedenen Stufen bei der Entstehung von Boden sowie unterschiedliche Bodenarten kennenzulernen.
Dabei identifizierten die Schülerinnen und Schüler die Bodenarten anhand selbstgezogener Bodenproben und erstellten auch ein selbst angefertigtes Bodenprofil, das die einzelnen Bodenhorizonte der Streuobstwiese Gellinghausen erfasste. Anhand von Insekten, Asseln, Regenwürmern und Spinnen wurden dabei die belebten Faktoren der Bodenprobe einer Bewertung unterzogen. Zusammen mit den unbelebten Faktoren wie pH-Wert und Bodentemperatur konnten die Schülerinnen und Schüler so schon deutliche Rückschlüsse auf die Qualität der Bodenbeschaffenheit ziehen.
Die gesammelten Bodenlebewesen wurden anschließend unter Binokularen betrachtet und es erfolgte die Erstellung eines Steckbriefes über die Bodenlebewesen. Anschließend erstellten die jungen Forscherinnen und Forscher noch ein Video, in dem sie die einzelnen Lebewesen vorstellen.

Der Film wird jetzt bei der NUA noch bearbeitet und dient der Sekundarschule anschließend als bildliche Veranschaulichung darüber, wie wichtig alle natürlichen Faktoren des Bodens für uns Menschen sind.
Die Hauptdarsteller des Filmes, die Lebewesens des Bodens, wurden übrigens nach den Forschungsarbeiten wieder behutsam in ihren Lebensraum Boden zurückgesetzt.