50 Jahre Schule an der Altenau – Jubiläumsfest

Zahlreiche Ehrengäste gratulieren der Sekundarschule zum Jubiläum

Voll wurde es am 12. Mai in der Aula der Borchener Sekundarschule: Zur Feier ihres fünfzigjährigen Jubiläums hatte die Schule zum offiziellen Festakt geladen und so versammelten sich rund 150 Gäste um dieses Ereignis würdig zu begehen. Dabei konnte Schulleiter Jörg Wenzel auch zahlreiche Ehrengäste aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft begrüßen.

Sie zählt auch nach fünfzig Jahren noch immer zu den erfolgreichsten Schulen der Sekundarstufe I im Kreis Paderborn, die Sekundarschule der Gemeinde Borchen. 1972 ist sie als Altenauschule an den Start gegangen. Ein bedeutendes Ereignis also, das mit einem offiziellen Festakt eindrucksvoll begangen werden konnte. Dementsprechend hätte die Schulgemeinde ihren Geburtstag schon im letzten Jahr gerne gefeiert, aber auch hier hat die Corona-Pandemie allen Planungen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Doch das Warten hat sich gelohnt, denn allein mehr als 50 Ehrengäste waren erschienen um persönlich ihre Glückwünsche zu überbringen.

Schulleiter Jörg Wenzel wies in seiner launigen Auftaktrede noch einmal auf die wesentlichen Meilensteine in der Geschichte seiner Schule hin. Als sie 1972 als Hauptschule gegründet wurde, war sie ein wesentliches Bindeglied, das maßgeblich zum Zusammenwachsen der fünf Borchener Ortsteile Alfen, Dörenhagen, Etteln, Kirchborchen und Nordborchen beigetragen hat. In einer – für heutige Verhältnisse – Rekordzeit von nur zwei Baujahren konnten die Borchener Schülerinnen und Schüler in ihr modernes Gebäude einziehen. Völlig neuartig war die großzügige Hanglage in terrassenartiger Bauform, eingebettet in eine baumbestandene Parklandschaft. Wie man heute sieht eine gut angelegte Zukunftsinvestition für 6,4 Millionen D-Mark – umgerechnet ca. 3,2 Millionen Euro.

Landrat Christoph Rüther hob in seiner Rede besonders die große Bedeutung der Schule für die heimische Industrie und das örtliche Handwerk hervor. Schulabsolventen aus Borchen waren seit jeher begehrte Auszubildende für die regionale Wirtschaft. Auch die unermüdlichen Leistungen der Schule im Bereich der Integration sind für Rüther ein traditionelles Markenzeichen der Schule an der Altenau. War es in den neunziger Jahren der große Zustrom von Familien aus Osteuropa, den das Borchener Kollegium engagiert angegangen ist, so war es seit 2015 die Einbindung von Kindern und Jugendlichen aus dem syrischen Bürgerkrieg und aktuell ist es die Integration von 24 Schülerinnen und Schülern aus der kriegsgeplagten Ukraine. Rüther vergaß aber auch nicht, das Engagement der Sekundarschule für die Inklusion hervorzuheben. Jährlich werden rund 35 Kinder und Jugendliche mit verschiedenen Förderschwerpunkten im gemeinsamen Unterricht beschult und tragen zur bunten Vielfalt der Schulgemeinde bei.

Für die Bezirksregierung Detmold stand für die zuständige Dezernentin Petra Hakenberg Wandel und Beständigkeit der Schule an der Altenau gleichermaßen im Mittelpunkt ihrer Rede. Sie erinnerte noch einmal an richtungsweisende Entwicklungen und Innovationen, für die die Borchener Schule immer sehr offen war. Ende der neunziger Jahre nahm man als eine der ersten Pilotschulen an dem landesweiten Modellversuch „Hauptschule mit integriertem Realschulzweig“ teil, bevor man dann „Haupt- und Realschule im organisatorischen Verbund“ wurde. Mit dem sogenannten Schulkonsens im Land im Jahr 2011 begab sich dann auch die Altenauschule auf den Weg zur neuen Schulform „Sekundarschule“ und trägt als Schule für alle Kinder der Gemeinde Borchen seither den Namen „Schule an der ALTENAU – Sekundarschule der Gemeinde Borchen“. Als wesentliches Zeichen der Beständigkeit zeichnet sich für Frau Hakenberg das Ranger-Projekt der Schule aus, das nunmehr seit über zwanzig Jahren in Kooperation mit dem Landesbetrieb Wald und Holz den Schülerinnen und Schülern nicht nur neue Wege im Umgang mit der Natur nahebringt, sondern gleichzeitig auch das soziale Lernen und das Wirtschaften im Wald als Lerngegenstände aufweist.

Bürgermeister Uwe Gockel hob einmal mehr die große Bedeutung der Sekundarschule für die Gemeinde Borchen hervor. Er verdeutlichte, dass durch die richtungsweisenden Investitionen der Gemeinde die Schule an der Altenau zu den am besten ausgestatteten Schulen der Sekundarstufe I im gesamten Kreis Paderborn gehört. Digitale Tafeln und I-Pads gehören seit der Corona-Pandemie zur Standardausstattung der Schule und fördern das digitale Wissen der Schülerinnen und Schüler. Gockel unterstrich, dass die Gemeinde diesen Weg auch weiterhin beschreiten wird und erinnerte daran, dass die Gemeinde Kritik seitens der Eltern über eine mangelnde digitale Ausstattung der Schule engagiert aufgegriffen hat. Noch im laufenden Jahr soll der vorhandene PC-Raum der Schule technisch auf den neusten Stand gebracht werden, damit die Schülerinnen und Schüler noch besser auf ihre Zukunft vorbereitet werden können. Aber auch das soziale und ganzheitliche Lernen ist dem 1. Bürger der Gemeinde ein großes Anliegen. In Gockels Amtszeit konnte die Einstellung einer zweiten Schulsozialarbeiterin verwirklicht werden und zur Unterstützung des Ganztagsbetriebes ist ein Schulhofausbau mit McArena und Calisthenics-Park geplant.

In gewohnt launiger Art erinnerte Altbürgermeister Reiner Allerdissen noch einmal an die Herausforderungen, die die Schule an der Altenau während seiner Amtszeit gemeistert hat. An sinkenden Schülerzahlen war es greifbar, dass die Schule in ihrer bisherigen Form als Verbundschule keine Zukunft mehr haben würde und dennoch galt es, eine weiterführende Schule für Borchen zu erhalten. Eine ganze Reihe kritischer Stimmen mussten überzeugt werden, dass für Borchen nur die Gründung einer Sekundarschule der richtige Weg in die Zukunft sein konnte. Ein mutiger Schritt, der sich gelohnt hat, denn für die nächsten Jahre sind stabile und sogar wieder steigende Schülerzahlen zu erwarten. Allerdissen unterstrich, welche Leistungen dabei die beteiligten Lehrerinnen und Lehrer vollbracht haben, denn ohne ihre engagierte Begleitung hätte dieser Umwandlungsprozess von der Verbundschule zur Sekundarschule niemals so reibungslos funktionieren können.

Der gute Ruf der Schule an der Altenau ist es denn auch, der viele Eltern von der Anmeldung ihrer Kinder an der Borchener Bildungsstätte überzeugt hat. Elternpflegschaftsvorsitzender Burkhard Voß unterstrich dies und wies darauf hin, dass ihm die Sekundarschule als weiterführende Schule schon seitens der Grundschule als überzeugende Option empfohlen worden ist. Dabei steht Familie Voß als Beispiel für viele Eltern, die ihre Kinder auch aus dem Paderborner Stadtgebiet oder aus dem oberen Altenautal nach Borchen schicken, weil sie wissen, dass sie dort eine optimale Förderung erwartet.

Umrahmt wurde der Festakt durch verschiedene sportliche und musikalische Auftritte. Die Rope-Skipping-Gruppe des SC Borchen begeisterte das Publikum mit einer gelungenen Darbietung. Auch die Jahrgangsstufen 5 und 6 konnten mit ihrem Chorauftritt und mit ihrem Showtanz unter der Leitung von Musiklehrerin Lena Vogdt überzeugen. Krönender Abschluss war dann der Auftritt des Darstellen-und-Gestalten-Kurses der Jahrgansstufe 8, der unter der Leitung von Lehrerin Ute Holtgrewe eine überzeugende Kombination aus Musik, Tanz und Pantomime bot. Musikalisch am Piano begleitet wurde der gesamte Festakt von Kiarash Yarizadeh aus der Klasse 8b, der sein großes Können an diesem Instrument beeindruckend demonstrierte.

Für das leibliche Wohl der Gäste sorgten die Hauswirtschaftslehrerinnen Kirsten Pröhl und Sarah Schümann, die mit den Klassen 10a und 10b für eine perfekte Bewirtung beim gemütlichen Ausklang der Veranstaltung im Foyer der neuen Sporthalle der Schule sorgten.

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Artikel vom 13.05.2023 Neue Westfälische Zeitung und Westfalen Blatt:

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Impressionen des Jubiläumsfestes