Dome goes Borchen
SekundarschülerInnen erfahren Eine-Welt-Problematik aus völlig neuer Perspektive
Sowohl im Religionsunterricht als auch in der Gesellschaftslehre ist der Unterschied zwischen Industrie- und Entwicklungsländern, die Kluft zwischen Arm und Reich, immer wieder Thema. Dabei stellt sich aber jedes Mal die Frage, wie Schülerinnen und Schülern dieses Thema nachvollziehbar und praxisorientiert dargebracht werden kann. Der Jahrgang 8 der Schule an der ALTENAU hat dafür eine spanende Möglichkeit entwickelt.
Ende August fand unter der Federführung des Jugendreferates des Evangelischen Kirchenkreises Paderborn die Veranstaltung „Dome goes Borchen“ statt. Dabei wurden in einer mobilen, aufblasbaren Veranstaltungshalle, dem „Dome“, verschiedene Aktionen angeboten, die von Jugendlichen aus der Gemeinde Borchen gleich welcher Konfession gestaltet und genutzt werden konnten.
Die Sekundarschule Borchen beteiligte sich am „Dome“ mit einer Aktion, die die Eine-Welt-Problematik und den Abstand zwischen Industrie- und Entwicklungsländern in den Mittelpunkt stellte. Nach einer Idee des Brot-für-die-Welt-Hilfswerks wurde dabei eine sogenannte Eine-Welt-Festtafel gestaltet, die aber von den Achtklässlern geschickt mit Stühlen in unterschiedlicher Sitzhöhe ausgestattet war. Nur wer hoch genug saß, war in der Lage, die Köstlichkeiten auf der gedeckten Festtafel zu erreichen. Wer zu tief saß, bekam dagegen von allem zu wenig. Dabei entsprach die Stuhlhöhe der durchschnittlichen Lebenserwartung der Menschen, die rund um die Festtafel auf den Stühlen angeordnet waren: Bangladesch, Bolivien, Deutschland, Haiti, Indien, Papua-Neuguinea und Sierra Leone.
Eifrig genutzt wurde dieses Angebot unter der Anleitung der Achtklässlerinnen und Achtklässler vom Jahrgang 7 der Sekundarschule. Dabei konnten die Schülerinnen und Schüler eindrucksvoll nachvollziehen, wie es ist, beim Sitzen auf den zu tiefen Stühlen von allem zu wenig zu bekommen. Eine Erfahrung, die sicher einprägsamer ist, als all das nur aus einem Schulbuch oder aus dem Internet zu erfahren.
Ein nachträglicher Dank für den Bau der Festtafel geht noch an ehemalige Schülerinnen und Schüler der Schule an der ALTENAU, die die gesamte Installation ursprünglich für das „Faire Fest“ der Gemeinde Borchen gebaut hatten. Leider musste das dann wegen der Corona-Pandemie ausfallen.